handverlesen – Gebärdensprachpoesie in Lautsprache; herausgegeben von Franziska Winkler

Die erste Anthologie deutscher Gebärdensprachpoesie – mit Videos der Gebärdensprachpoesien (via Augmented Reality) und Übersetzungen in deutsche Lautsprache

Mit Gebärdensprachpoesien von Rafael-Evitan Grombelka, Julia Kulda-Hroch, Dawei Ni, Laura-Levita Valyte und Kassandra Wedel und ihren Übersetzungen von Tim Holland, Anna Hetzer, Lea Schneider, Daniela Seel, Ulf Stolterfoht und Kinga Tóth. Einführende Essays von Franziska Winkler (übersetzt von Eyk Kauly) und Liona Paulus.

Die Literaturinitiative handverlesen verschafft literarischen Texten mehr Bewegungsfreiheit: in Laut- und Gebärdensprache. Sie wurde 2017 von Franziska Winkler und Katharina Mevissen gegründet und wird von Franziska Winkler geleitet. handverlesen bringt Taube und hörende Autor*innen, Performer*innen und Übersetzer*innen in Workshops und Veranstaltungen zusammen, um neue Literatur in Gebärden- und Lautsprache zu entwickeln und übersetzen. Jetzt liegt mit handverlesen ­– Gebärdensprachpoesie in Lautsprache das erste Buch zum Projekt vor.

Die Publikation versucht, die Arbeiten von Gebärdensprachpoet*innen zugänglich zu machen. Dafür wird eine Augmented-Reality-Website verwendet, mit deren Hilfe die Videos der Gebärdensprachpoesien innerhalb des Buches per Smartphone oder Tablet angesehen werden können. Das Vorwort der Herausgeberin Franziska Winkler beschreibt, inwiefern Gebärdensprachpoesie dazu auffordert und einlädt, zentrale Kategorien von Literatur neu zu denken. Liona Paulus’ Essay berichtet von der Beziehung Tauber Personen zum Begriff ‚Literatur‘ und ist ein engagiertes Plädoyer für bilingualen Unterricht und einen mehrsprachigen Literaturbetrieb.

Die Publikation wurde ausgezeichnet mit einer Verlagsprämie des Freistaats Bayern, als eines von Bayerns besten Independent-Büchern 2023, stand auf der Hotlist 2023, erhielt dort mit dem „Dörlemann ZuSatz“ den zweiten Preis und war eine der Lyrik-Empfehlungen 2024.

Gebärdensprachpoesie stellt viele Überzeugungen der Literaturwelt auf den Kopf. Gebärdensprachpoesie ist visuell, nutzt den dreidimensionalen Raum und sprengt das lineare Modell von Laut- und Schriftsprache in ein offenes linguistisches, poetisches Feld von Bild und Zeit, Raum und Körper. Der eigene Körper dient dabei als Medium, so kann Autor*innenschaft und Werk nicht mehr voneinander getrennt werden.

Gebärdensprachpoesie kann ausladend erzählen, Momente szenisch abbilden und mit poetischen Verfahren Sprache verdichten. Gebärdensprachpoesie wird so zur eigenständigen Literaturgattung neben Epik, Dramatik und Lyrik, die alle Elemente der bekannten Gattungen in sich trägt. Das traditionelle Verständnis vom Text auf der Buchseite wird von der Gebärdensprachpoesie fundamental in Frage gestellt, stattdessen findet sie einen poetischen Ausdruck jenseits von Schrift und lautsprachlichen Wort.

 aus dem Vorwort von Franziska Winkler

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handverlesen – Gebärdensprachpoesie in Lautsprache
herausgegeben von Franziska Winkler
hochroth München 2023
ISBN 978-3-949850-11-0
56 Seiten, Broschur

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handverlesen - Gebärdensprachpoesie in Lautsprache

Artikelnummer: 4743
Stückpreis: 10,00 EUR
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