Priapische Oden. Ein Erotikon um 1800
20 Seiten, Broschur
hochroth Verlag Berlin 2013
ISBN: 978-3-902871-40-4
Nachdruck der „Phantasien in drei priapischen Oden dargestellt, und im Wettstreit verfertiget, von B. V. und St. Letzterer erhielt die Dichterkrone. Berlin. In allen guten Buchhandlungen. (Preis 12 gGr.)“
Spätestens seit 1784 kursiert das Gerücht von einem ominösen Dichterwettstreit. Und allein stilistisch könnten die Texte ganz gut zu den angeblichen Protagonisten Gottfried August Bürger (1747–1794), Johann Heinrich Voß (1751–1826) und Friedrich Leopold Stolberg (1750–1819) passen. Doch in ihrem Inhalt sind die Gedichte ein Affront und entsprechen so gar nicht den tugendhaft-keuschen Idealen des Göttinger Hainbundes. So ist ihre Autorschaft bis heute weder erwiesen noch widerlegt. Nichtsdestotrotz, die „Priapischen Oden“ wurden zu einem Klassiker der erotischen Kolportage. In diesem Sinne folgt dieser Nachdruck der vermutlichen Erstausgabe in allen Eigenheiten, Ungereimtheiten und Fehlern.
Auszug:
1.
Leckt Votzen, Ihr neun Pindars-Luder,
Leckt mit Apoll, der schläfrig geigt;
Und dessen kleiner matter Bruder,
Nur durch das Fingern aufwärts steigt:
Priap! beseele meine Leyer,
Und gönne ihr das rege Feuer,
Das sich durch deine Klöth ergeußt:
Und durch die aufgeschwollenen Röhren,
Um deine Wollust zu vermehren,
Dickschäumend in die Votze fleußt.
2.
Kommt Hurenbuben, kommt zusammen,
Zeigt euren Muth, und fuchst euch satt,
Ein Schauspiel setzt mich jetzt in Flammen,
Das nie der Himmel schöner hat:
Ich sehe Brüste, Zitzen strotzen,
Nebst tausend auserlesenen Votzen,
Von kaltem Bauer überschwemmt;
Ich sehe tausend Klöthe glänzen,
Bei tausend auserlesenen Schwänzen,
In feiste Lenden eingestemmt.